IMAGINES PLANTARUM

Pflanzenbilder

 

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Pflanzen scannen

Damit fing meine Leidenschaft für Pflanzenbilder eigentlich an: Eine Pflanze auf den Scanner legen, die Klappe offen lassen, scannen, fertig. Das Ergebnis sieht dann z.B. so aus:
Löwenzahn
Voraussetzung für den schwarzen Hintergrund ist, dass es in dem Zimmer, wo der Scanner steht, nicht zu hell ist. Die Bilder auf meiner Wiesen-Seite sehen aber anders aus, z.B. so.:
Apfelblüte
Der hellere Hintergrund mit dem leichten Schatten-Effekt kommt zustande, wenn man einfach ein weißes Blatt Papier über die zu scannenden Pflanzenteile legt. Bei empfindlichen Pflänzchen habe ich auch schon mal das Blatt zu einem freitragenden Bogen gefaltet. Um ein "schönes" Bild zu bekommen ist nachher i.d.R. noch etwas Arbeit mit einem Bildbearbeitungsprogramm erforderlich, z.B. die Einstellung von Kontrast und Helligkeit, Korrektur der Farbe (mein Scanner neigte da zu einem Blaustich) und zum Schluß ein vorsichtiges Nachschärfen.

Noch einige technische Details: Ich benutzte damals einen Noname Scanner "Primax Profi 19200" mit einer optischen Auflöung von nominell 600*1200 dpi. Gescannt wurde grundsätzlich mit 600 dpi. Das gibt Riesendateien, lässt aber auch Spielraum für Ausschnitts-"Vergrößerungen". Hier z.B. ein Teil des obigen Bildes in Originalgröße:
Staubgefäße
Man sieht, dass Enzelheiten sichtbar werden, die sonst nur mit einer Lupe erkennbar sind. Andererseit macht das Bild einen ziemlich matschigen Eindruck. Das liegt aber sicher an meinem Billig-Scanner. Im Internet findet man Bilder von HP- oder Epson- Scannern, die um Klassen schärfer sind. Perfektioniert hat die Scanner-Technik Eva Ekeblad aus Göteborg mit ihrer Seite http://s-weeds.net (auch schon wieder ein paar Jahre her, aber noch unverändert online). Auch die Botaniker der Universitat de les Illes Baleares haben außerordentlich gute Pflanzenscans ins Internet gestellt, z.B. http://herbarivirtual.uib.es/cat-med/especie/5301.html.
Leider muss man sagen, dass nicht alle Scanner gut Ergebnisse liefern. Ich habe den Eindruck, dass neuere Scanner nur noch eine geringe Tiefenschärfe haben und daher weniger geeignet sind. Nachdem mein alter PC den Geist aufgegeben hat und im neuen kein ISA-Steckplatzfür die Simpel-SCSI-Karte des Primax-Scanners mehr vorhanden ist, machte ich einen Versuch mit dem Kombigerät (Scanner / Drucker / Kopierer HP Psc 2105) meiner Frau. Was für eine Enttäuschung! Die Scanversuche mit diesem Gerät waren entmutigend schlecht:
Liebstoeckel-Blütchen
2008 habe ich mir dann wieder einen Scanner angeschafft, einen CanoScan 8600F. Die Ergebnisse beim Scannen von Pflanzen sind viel besser als mit dem HP-Gerät. Allerdings sollte man darauf achten, im Scannertreiber alle Optimierungen abzuschalten.
Wenn man allerdings genauer hinschaut, stellt man fest, dass auch der Canon-Scanner mit dem alten Primax nicht mithalten kann. Was direkt auf dem Glas liegt, hier der Blütenblatt-Rand, wird scharf aufgelöst. Was ein paar Millimeter über der Glasplatte ist, hier die Staubgefäße, ist unscharf und unterbelichtet. Hier die 1:1-Ausschnitte dazu:
Vorteile der Scanner-Technik:
  • Gute Ergebnisse mit geringem Aufwand. Die Bilder machen einen dekorativen Eindruck.
  • Die Eigenheiten der Pflanzen kommen gut heraus, da die störende Umgebung fehlt.
  • Maßstäbliche Bilder. Ich habe z.B. einmalig ein Lineal gescannt und mit Hilfe dieses Bildes einen genau 1cm langen grauen Balken gezeichnet, der dann in jedes Bild eingeblendet wurde.
Nachteile der Scanner-Technik:
  • Pflanzenzerstörende Technik! Das Verfahren sollte logischerweise nur bei Pflanzen eingesetzt werden, die im Überfluss vorhanden sind. Für seltene Wildpflanzen verbietet es sich von selbst.
  • Nur geeignet für Pflanzen, die in absehbar kurzer Zeit zum PC gebracht werden können, also für solche aus dem Garten oder aus der nahen Umgebung. Bilder von verwelktem Zeug machen sich nicht so gut.
  • Begrenztes Format. Eine Eiche in Gesamtansicht passt nicht auf den Scanner.
  • Begrenzte Schärfentiefe (je nach Scanner-Modell). Nicht mit jedem Scanner gute Ergebnisse.
  • Kein Eindruck vom natürlichen Standort und dem Zusammenhang mit anderen Pflanzen.