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Mai (1) 


Jetzt zu Beginn des Wonnemonats ist das Gras auf der Wiese so hoch, dass es mir schon richtig leid tut, wenn ich darin herumtrampeln muss, um Exemplare für dieses Bilderalbum zu zupfen. Langsam kann man "Gras" sogar wörtlich nehmen, denn inzwischen beginnen auch die Gräser zu blühen.

Glatthafer
Arrhenatherum elatius

Glatthafer

Hier ist das Gras, das den Eindruck von der Wiese prägt, schon allein von seiner Größe und Häufigkeit her.
Wiesen-Fuchsschwanz
Alopecurus pratensis

Wiesen-Fuchsschwanz

Dieses sonst sehr verbreitete Gras ist in unserer Wiese ganz selten.
Loewenzahnsamen
Taraxacum officinale

Pusteblume

Statt mit gelben Flecken ist die Wiese jetzt mit weißen Tupfern übersät. Die "Gemeine Kuhblume" ist aber dieses Jahr im Vergleich zu früher bedeutend weniger geworden.
Taube Trespe
Bromus sterilis

Taube Trespe

Das ist mal wieder so ein Fall, wo ich meiner amateurhaften Bestimmungskunst nicht so ganz traue. Alle Merkmale deuten auf die Taube Trespe, aber der Standort passt nicht so recht: An einer eher halbschattigen, feuchten, närstoffreichen Stelle neben dem Gras- und Häckselhaufen vom letzten Jahr. Die Wissenschaft sagt: Wegränder, Schutt, Hänge !?!
Weiche Trespe
Bromus mollis

Weiche Trespe

 
weisse Taubnessel
Lamium album

Weiße Taubnessel

Ein Fremdling. Taubnesseln sind keine typischen Wiesenbewohner. Hier halten sich einige direkt am Rand zum Acker.
Knaeuelgras
Dactylis glomerata

Knäuelgras

Ein großes Gras, das harte, grobe Nester bildet. Beim Mähen mit der Sense muss man regelrecht Gewalt anwenden.
Rispengras
Poa pratensis

Wiesen-Rispengras

Dieses eher kleine Gras bildet weitgehend den Unterbau der Wiese. "Ein sehr gutes Futtergras", steht in der Literatur. Ich nehme an, dass es das Ergebnis unseres halbherzigen Einsähens mit Grassamen ist.
Wucherblume
Chrysanthemum leucanthemum

Wiesen-Wucherblume

Diese allseits bekannte und meistens Margerite genannte Blume stammt wohl auch noch aus der vor Jahren auf ein oder zwei Quadratmetern ausgestreuten Wiesenblumenmischumg. Und sie ist der einzige erfolgreiche Vertreter, denn in den letzten zwei Jahren ist es erstmals zu einer regelrechten Massenvermehrung gekommen.
Wiesenklee
Trifolium pratense

Wiesenklee

Den Klee haben wir nicht ansähen müssen. Er hat sich von selbst angesiedelt und ist wahrscheinlich die häufigste Pflanze auf der Wiese.
Sauerampfer
Rumex acetosa

Großer Ampfer

Obwohl sonst auf Wiesen nicht selten, finden sich vom Sauerampfer - wie von der Taubnessel - auch nur Einzelexemplare am Rand zum Acker.
Erdbeere
Fragaria spec.

Erdbeere

Noch ein Auswanderer aus dem Garten. Zwischen den Wilden Kräutern zieht sich die Zuchtform auf Zwergenwuchs zurück.
Blasen-Pippau
Crepis vesicaria

Blasen-Pippau

Diese Pflanze, deren Name sich nach einem urologischen Notstand anhört, blüht schon sehr ähnlich wie der Wiesenpippau (siehe April). Wenn die beiden aber wie bei uns direkt nebeneinander stehen, sieht man den Unterschied deutlich. Zunächst an der Größe. Der Wiesenpippau ist hier etwa 90 +-20 cm hoch, der Blasen-Pippau 60 +-20 cm. Die Blütenblätter des kleineren haben auf der Unterseite oft rötliche Streifen. Was noch interessant ist: Die beiden Pippaus haben ein unterschiedliches "Schlafverhalten". Dieser hier schließt auch bei Sonnenschein die Blüten schon gegen Mittag, der große Wiesenpippau erst gegen Abend.
(Zuerst hatte ich gedacht, das hier sei ein Grüner Pippau - crepis capillaris. Mit den Früchten kam der Zweifel und eine neue Bestimmungsrunde. Siehe auch Bild später im Jahr. Hoffentlich stimmts jetzt.)
Wiesensalbei
Salvia pratensis

Wiesen-Salbei

Das ist eine von Ursels Lieblingspflanzen und auch ein Überbleibsel von dem Quadratmeter, den wir mal mit Wiesenblumensamen angesät hatten. Da der Salbei aber Trockenwiesen und Magerrasen bevorzugt, tut er sich bei uns schwer. Es gibt das fette Ur-Exemplar und dieses Jahr erstmals einige Meter davon entfernt ein zweites. Mehr nicht.
Kriechender Guensel
Ajuga reptans

Kriechender Günsel

Dieser blaue Kriecher blüht schon eine Weile, aber nur auf dem kurzen Wegstück zum Garten; da wird häufig gemäht, und er bekommt genug Licht ab.
Wiesen-Labkraut
Galium mollugo

Wiesen-Labkraut

Das Bild kann den Eindruck einfach nicht wiedergeben, den dieses Kraut macht: Wie eine luftige weiße Wolke schwebt es zwischen den Gräsern.
(Den dicken Stengel habe ich übrigens ober- und unterhalb des Blattquirls abgeschnitten, damit dieser schön flach auf dem Scanner liegt und gut rauskommt.)
Knolliger Hahnenfuß
Ranunculus bulbosus

Knolliger Hahnenfuß

[Nachtr. Mai 2001] Wird es nicht langweilig? Auch den hier habe ich im ersten Jahr übersehen, bzw. unbesehen als Scharfer Hahnenfuß durchgehen lassen. Aber: Die Hüllblätter unter der Blüte sind breit und ganz nach unten zurückgeklappt, die vom Scharfen Hahnenfuß liegen an den Blütenblättern an. Solche Hahnenfüße gibt es nur wenig und verbreitet ist eigentlich nur der Knollige. Nach der Knolle habe ich nicht gegraben; er soll ruhig weiterwachsen.
Damit der sehr geehrte Surfer nicht durch überlange Seitenladezeit strapaziert wird, muss sich der Mai eine Teilung gefallen lassen.